NS-Dokumentationsstelle

NS-Dokumentationsstelle in Viersen

Ein Problem - unsere Lösung

Unser Verein regte mit einem Bürgerantrag am 06.10.2021 die Schaffung einer NS-Dokumentationsstelle in Viersen an.

Resultierend aus der bisherigen Arbeit unseres Vereines und der Arbeitsgemeinschaft „Virtuelle Gedenkstätte Viersen“, steigt die Nachfrage von Schulen und Bildungseinrichtungen an didaktisch aufbereitetem Unterrichtsmaterial, Vorträgen und Informationen an Schulen, Stadtrundführungen sowie an Publikationen zum Thema „Nationalsozialismus in Viersen“.


Diesen Bedarf können wir nur mit ehrenamtlich tätigen Kräften nicht decken. Das bisher gesammelte Wissen und die geschichtlichen Erkenntnisse müssen unter anderem ansprechend präsentiert, pädagogisch aufbereitet und zielgruppenorientiert dargebracht werden.


Neben dem Verein zur Förderung der Erinnerungskultur e.V. Viersen 1933-45 und der Arbeitsgemeinschaft virtuelle Gedenkstätte Viersen würde ein NS-Dokumentationsstelle in Viersen das dritte Standbein einer gelebten und wegweisenden Erinnerungskultur bilden.


Diese Überlegungen veranlassten uns, aktiv für die Schaffung einer NS-Dok. Viersen einzutreten.


Im folgenden wollen wir unsere diesbezügliche Arbeit, wie auch die darauf resultierenden Reaktionen darstellen.



Am Anfang steht die Anregung

Ein gutes Mittel um etwas aus der Bürgerschaft in die Politik zu tragen ist die "Anregung". Diese wird entweder dem Rat, oder einem entsprechenden Fachausschuss vorgelegt. Sobald "die Politik" der Anregung folgen möchte wird die Verwaltung beauftragt eine Entsprechende Beschlussvorlage zu erarbeiten. Diese Vorlage wird dann dem entsprechenden Gremium vorgelegt und beschlossen wie man weiter verfahren möchte.



In der Zwischenzeit bleiben wir nicht untätig

Die Eingabe unserer Anregung an die Stadt Viersen bildete den Startschuss unserer Öffentlichkeitsarbeit. Kurze Zeit später konnten wir unsere Anregung in einer Sitzung des Haupt-und Finanzausschusses begründen.


Nach der Vorstellung ist vor der Entscheidung

Neben der Öffentlichkeitsarbeit ging es im Weiteren darum, die politisch handelnden Akteure möglichst detailliert über unser Vorhaben zu informieren, sie davon zu begeistern und Ihnen die Wichtigkeit unseres Anliegens zu vermitteln.

Hierzu fanden Gespräche statt, Informationen wurden verschickt, Handreichungen ergänzend zum Antrag verteilt.


Hinsichtlich der Sinnhaftigkeit eines NS-Dokumentationszentrums gab es kaum Fragen. Die bisher geleistete Arbeit in Viersen sprach für sich, ebenso war allen Beteiligten auch verständlich, dass die anstehenden Aufgaben zwar die Möglichkeiten eines ehrenamtlich tätigen Vereins übersteigen, aber sinnvoll sind.


Ein NS-Dokumentationszentrum verursacht allerdings Kosten. Die dafür zu schaffenden Stellen, die Miete für einen entsprechenden Standort stellen  Viersen vor größere, aber nicht unlösbare Aufgaben. Dieser Punkt sorgte bisher für den größten Gesprächsbedarf. Fördermittel des Landes, Bundesprogramme zur Förderung von NS-Gedenkstätten oder NS-Dokumentationszentren, Förderungen seitens des Arbeitskreises Gedenkstätten NRW gibt es, jedoch decken diese nicht die gesamten Kosten.


Diesen Punkt erachten auch wir für wichtig, jedoch sind wir auch der Überzeugung das sich hierfür eine gute Lösung finden lässt.


Am 15.08.2022 sollte der Haupt- und Finanzausschuss über die Vorlage der Verwaltung beraten und beschließen. Nach eingehender Beratung, wurde eine Entscheidung vertagt.


Die Vertagung, verbunden mit der Erstellung einer neuen Beschlussvorlage, sehen wir als positiv an. Gemeinsam mit der Verwaltung lässt sich nun ein neuer weg suchen unser Vorhaben umsetzen zu können.

Ebenso bleibt nun noch die Zeit auf neue Fragen seitens der politischen Akteure zu antworten und so für eine möglichst vielfältige Information aller Beteiligten zu sorgen.



Mitgliederversammlung - Diskussion - Entscheidung - Stellungnahme

Am 15.08.2022 hielt unser Verein seine Mitgliederversammlung ab. Natürlich war das Thema NS-Dok. eines der Hauptthemen. Die bisherigen Unternehmungen und Ergebnisse wurden vorgetragen und seitens der Mitglieder Wünsche und Erwartungen formuliert.

Diese Erwartungen an die Stadt  Viersen wurden in einer Stellungnahme des Vereins allen Ratsfraktionen und der Bürgermeisterin mitgeteilt, in der Hoffnung mit allen Beteiligten möglichst schnell ins Gespräch zu kommen um eine zeitnahe Lösung herbeiführen zu können.




Rede unseres Vereinsmitgliedes Günter Thönnessen zum Tag des offenen Denkmals in Viersen

am 11.09.2022 fand in Viersen der "Tag des offenen Denkmals" statt. Günter Thönnessen, Vereinsmitglied und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Viersen, hielt eine Rede zum Thema "Opfer des Unrechts und der Gewalt".


Anlass der Rede war die Neuaufstellung der  Skulptur von Zoltan Székessy, Bronzeskulptur eines jungen Mädchens, ein Denkmal welches zum Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten errichtet wurde.


Die vielbeachtete Rede Günter Thönnessens gibt es im folgenden zum nachlesen.

Für die Opfer des Unrechts und der Gewalt


Frau Bürgermeisterin, meine sehr geehrten Damen und Herren,
vor einigen Wochen bin ich von Frau Westerhoff gebeten worden, hier und heute am Tag des offenen
Denkmals einige Worte zur Thematik „Opfer des Unrechts und der Gewalt“ und damit etwas zur Kernaussage der Skulptur von Zoltan Székessy zu sagen. Das tue ich gerne.


Lassen Sie uns mit einem Rückblick auf die Geschichte dieser Skulptur beginnen.
Auf Vorschlag des Kölner Rechtsanwalts und Kunstsammlers Josef Haubrich 1956 wurde beschlossen,
einen Wettbewerb auszuloben für ein Denkmal zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Es sollte laut Schreiben des Oberstadtdirektors Carl Schaub „für alle in den 12 Jahren durch Krieg, Konzentrationslager oder anderen Gewalttaten Umgekommenen errichtet werden“. Als Ergebnis wurde -
nach dem Wettbewerb- im November 1957 die Skulptur von Zoltan Székessy hier im Casinogarten aufgestellt.
Wir sehen ein ca. 11 jähriges Mädchen, dass mit leicht geneigtem Haupt langsam schreitet.


Székessy sagte 1957 dazu: „In diesem Gehen will ich aber auch ein Verharren kennzeichnen an der Stelle, die
für die Erinnerung ausgewählt wurde.“


Ganz anders als die lauten, zum Teil aggressiven Standbilder, die für Feldherren, gewonnene Schlachten und Kriege aufgestellt wurden, ist die Skulptur für die Opfer des Unrechts und der Gewalt von
Székessy nicht plakativ, sehr zurückgenommen, nicht schreiend, eher kontemplativ
„Im Gesichtsausdruck des jungen, vielleicht elfjährigen Mädchens wollte ich das Staunende und auch schon etwas
Entrückte darstellen, weil das Zeitliche, dessen hier gedacht wird, immer mehr entrückt,“
so Székessy
1957.


Vor diesem Hintergrund erinnert mich die Bewegung des Mädchens an eine Gehmeditation, bei der
die Erinnerung, das Entrückte, das Verharren und das Zeitliche im Mittelpunkt stehen.


Lassen Sie uns gemeinsam -auch durchaus etwas kontemplativ- für einige Minuten dem Weg folgen,
den das Mädchen geht.


Wir sind im Jahr 1956/57. Die Bundesrepublik und die DDR sind mitten in der Wiederbewaffnung,
Bundeswehr und nationale Volksarmee stehen sich in vorderster Front für die NATO und den Warschauer Pakt feindlich gegenüber. Innenpolitisch sind die Fronten verhärtet, die KPD wird in der BRD
verboten. Kaum zehn Jahre nach Ende des fürchterlichen 2. Weltkriegs scheint die Idee des Friedens
und der Verständigung unendlich weit entfernt.


Erste Erkenntnis: Das Gedächtnis der Menschen ist kurz, so richtig begriffen haben wir die Idee des
Friedens nicht.


Gleichzeitig herrscht hinsichtlich der Zeit des Nationalsozialismus eine kollektive Verdrängung.

Nach den Entnazifizierungsverfahren der Alliierten hat die Bundesrepublik unter Adenauer bis in die höchsten Regierungsämter, in den Beamtenapparaten, in der Bundeswehr, bei Ärzten und Juristen, in den
Schulen und Universitäten - eigentlich überall, aktive Nationalsozialisten in die Apparate integriert.


Es entwickeln sich -auch hier in Viersen- erstaunliche Karrieren.

Über die Opfer redet man bestenfalls abstrakt, über die Täter schweigt man sich aus und spricht bestenfalls hinter vorgehaltener Hand über sie, erst in den 60er Jahren beginnen zaghaft die großen KZ Prozesse, die aber auch auf die absolute Spitze der unmenschlichen Täter konzentriert ist und nicht die Frage nach der kollektiven Verantwortung stellt.


Zweite Erkenntnis: die Selbstreflektion, das sich Auseinandersetzen mit der eigenen persönliche
aber auch der gemeinsamen gesellschaftlichen Verantwortung, fällt schwer und wird gerne auf dem
Altar des wirtschaftlichen Wiederaufbaus oder politischer Prämissen geopfert.


Schon erstaunlich, dass gerade in dieser Zeit die Errichtung einer Skulptur für die Opfer des Nationalsozialismus von den politisch Verantwortlichen in Viersen beschlossen wurde. Warum auch immer.


Bei weiterem Nachdenken fällt auf, dass die Inschrift auf dem Sockel:
„Den Opfern des Unrechts und
der Gewalt“
lautet.


Ist dies ein Hinweis darauf, dass sich Gewalt und Unrecht weit über die Zeit des Nationalsozialismus
hinaus erstrecken?


Selbstverständlich sind der Hass, sind Gewalt und Unrecht schon seit ewigen Zeiten
feste Größen in der Psyche der Menschheit.


Ob der Krieg in der Ukraine, in Syrien, im Lebensgebiet
der Kurden, in Vietnam, in Afrika oder bei den Flüchtlingen im Mittelmeer – die Missachtung der Menschenrechte, der Tod von Kindern und Unschuldigen sind erschreckende Beispiele für die dunklen Dimensionen unserer Psyche. Die Gewalt, die wir der Natur, dem Klima und damit unseren Kindern antun, zeigen unser Unvermögen, wirklich friedlich und verantwortungsvoll zu sein.

Aber Halt, dieser Gedankengang führt auf einen Weg, der uns vom hier und jetzt ablenkt. Die Kriege
und Grausamkeiten anderer dürfen uns nicht vom Nachdenken über uns selbst ablenken.

Bisweilen scheinen solche Verweise gar eine Art Entschuldigung nach dem Motto: Die Russen, die Amerikaner,
die Briten haben doch auch….


Das Hier und Jetzt muss vor unseren Augen liegen, der Verweis auf Unmenschlichkeit an anderer Stelle
hat seine Berechtigung, aber im Focus unserer Gedanken stehen wir selbst und das was wir tun. Es
geht unsere Verantwortung.


Also wende ich die Gedanken wieder dem zu, was uns unmittelbar betrifft.
Also: Wie sieht es mit unserer Erinnerung, unserer Erinnerungskultur aus.


SCHLECHT, SEHR SCHLECHT.


Das beste Beispiel ist die Geschichte dieser Skulptur, zugewachsen, lange Zeit am Rand, für einige
scheinbar Anne Frank. Kaum einer weiß, was es damit auf sich hat.


So ist es auch mit dem Wissen um das, was hier, in unserer Stadt in der Zeit des NS geschah. Es gibt
zwar Arbeiten und Aufsätze, aber das Thema ist nicht wirklich umfassend aufgearbeitet.

Der Verein zur Förderung der Erinnerungskultur hat mit seiner ehrenamtlichen Arbeit in kurzer Zeit in der virtuellen Gedenkstätte zeigen können, dass die Zahl der ermordeten, entrechteten und misshandelten Menschen in unserer Stadt viel größer ist als gemeinhin angenommen. Viele Opfer sind nicht verzeichnet,
geschweige denn ihr Schicksal ist aufgeklärt. Dazu passt auch das unvollständige, verdrängte und zum
Teil verschwiegene Bild von Tätern und Beteiligten.


Wir haben eine diffuse Landschaft von Einzelergebnissen, von einem Gesamtbild sind wir weit entfernt.
Was tuen wir den Opfern mit dieser Ignoranz an?


Wir haben 75 Jahre gebraucht, um mit Stolpersteinen der Opfer zu gedenken, zunächst gegen Widerstände aber letztlich doch von fast allen getragen. Aber angesichts der großen Zahl an Opfern, für die
es noch keine Stolpersteine gibt, ist dies bestenfalls ein Anfang.


Dabei ist die Zeit des NS -auch hier in Viersen- nicht irgendein historisches Thema, sondern ein zentraler Punkt auch für die aktuelle gesellschaftliche Realität.


Gerade Themen wie u.a. der nach wie vor vorhandene latente Antisemitismus, der lange verschwiegene und erst jetzt in den Focus gerückte Rechtsradikalismus, der Umgang mit gesellschaftlichen Minderheiten, die Bedeutung der grundgesetzlichen Grundrechte und die Offenheit und Transparenz politischer und gesellschaftlicher Systeme können doch nur angemessen diskutiert werden, wenn in alle
Deutlichkeit klar wird, wohin ein totalitäres System wie der Nationalsozialismus geführt hat – nicht nur
abstrakt, sondern erlebbar vor Ort in unserer Stadt, unserer Region.


Davon sind wir weit entfernt, mehr als 75 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges ein Armutszeugnis für
eine demokratische Gesellschaft.


Es gibt viele Arbeiten etwa über die niederrheinische und Viersener Textilindustrie, wir haben mit der
Scheune in Hinsbeck sogar eine Art Museum zu diesem Thema. Wichtige und bedeutende Ansätze.


Ich möchte aber behaupten, dass die Zahl der Aufsätze, Dokumentationen und Ausstellungen zum Thema
Textilindustrie wesentlich umfangreicher und intensiver ist, als die Vergleichbares zur Zeit des NS.


An dieser Stelle fällt mir die Geschichte der Familie Miltz von der Rektoratstraße ein. Sie lebten kaum
400m Luftlinie von diesem Ort hier entfernt.


Die jüdische Familie Miltz mit den Eltern Frieda und Rudolph zog mit ihren Kindern Hilde, Irene, Josef
am 5. Juni 1939 von ihrem ehemaligen Haus auf der anderen Straßenseite in das frühere jüdische Bethaus auf der Rektoratstraße 10. Dieses Haus stand seit dem Novemberpogrom leer, da auch hier das
ganze Inventar vernichtet worden war. In der neuen Unterkunft wurde am 18.4.1941 der jüngste Sohn Béla geboren.


Am 11. Dezember 1941 ließ die Gestapo insgesamt 1.007 Personen aus Städten und Gemeinden am
linken Niederrhein u.a. auch aus Viersen verschleppen. Darunter auch die Familie Miltz mit allen Kindern und dem 8 Monate alten Béla.


Von Viersen aus ging es zur Sammlung auf den alten Schlachthof in
Düsseldorf – Derendorf. Der Transport hatte als Ziel die lettische Hauptstadt Riga.


In seinem Bericht über den Transport nach Riga beschreibt Polizeimajor Paul Salitter:
„Der Transport setzte sich aus Juden beiderlei Geschlechts und verschiedenen Alters, vom Säugling bis
zum Alter von 65 Jahren zusammen“. Er beschrieb weiter den Transport über Berlin nach Osten. „Am
13.12. 1941 erreichte der Zug den Güterbahnhof Skiritowa. Der Zug blieb bei einer Außentemperatur
von minus 12 Grad unbeheizt auf dem Gleis stehen. Das Überführen in das 2 km entfernte Sammelgetto Riga erfolgte erst am folgenden Morgen.“


Die Meldekarte der Stadt Viersen vermerkt dazu „11.12.41 Ganze Familie unbekannt verzogen“.
Rudolph, Frieda, Hilde, Irene, Josef und Béla Miltz überlebten nicht.

Erst 2020 konnten für die Familie Stolpersteine verlegt werden, eine Grundschulklasse der Gemeinschaftsgrundschule Rahser kümmert sich
seitdem insbesondere um den Stein für den damals achtjährigen Josef.


Lassen Sie uns einen Moment innehalten, und in Gedanken der Familie Miltz und der vielen anderen
Opfer gedenken.


Wir brauchen lange, zu lange, um den Opfern einen Platz in unserer Gegenwart zu geben.

Von vielen wissen wir zu wenig, von vielen garnichts.

Dritte Erkenntnis: Wir brauchen in unserer gedanklichen Wanderung Bilder und Erinnerungen, wir
müssen den Opfern einen Platz in unserem persönlichem und gesellschaftlichen Bewusstsein geben.


Gerade deshalb ist eine NS-Dokumentationsstelle unendlich wichtig.


Nicht nur als historisches Forschungszentrum. Es bedarf eines Konzeptes, das die vorliegenden Ergebnisse in geeigneter Form -auch durchaus mit einer emotionalen Komponente- an Kinder, Jugendliche und Erwachsene vermittelt.

Hier sind Ausstellungen, Präsentationen in den sozialen Medien und pädagogische Konzepte zu erarbeiten.


Ich kann die politischen Entscheider in Viersen und im Kreis nur auffordern, in der zur Zeit laufende
Diskussion um ein NS-Dokumentationszentrum mutig und deutlich Zeichen zu setzen, für die Opfer des
Unrechts und der Gewalt.


Wir haben hier eine gesellschaftliche Verantwortung, die wir nicht alleine den ehrenamtlichen und
engagierten zuschieben dürfen. Das sind wir den Opfern, der Vergangenheit aber auch der Zukunft
unserer Demokratie und unserer Kinder schuldig.

Lassen Sie mich einen kurzen letzten Gedanken anfügen.


Warum stehen wir hier. Natürlich weil 1956 die Errichtung einer solchen Skulptur beschlossen wurde.
Aber auch, weil Frau Westerhoff als städtische Denkmalpflegerin sich um Standort und Zustand dieser
Skulptur gekümmert.


Liebe Frau Westerhoff, in meiner Zeit als Bürgermeister sind Sie mir -offen gesagt- manchmal auf die
Nerven gegangen, weil ich immer Ergebnisse wollte. Jetzt -mit einer gewissen Altersweisheit- möchte
ich Ihnen danken. Sie leisten -oft als Einzelkämpferin- eine wichtige Arbeit, von der wir alle profitieren,
wenn wir über den Tellerrand des täglichen Geschäfts hinaus schauen.


Gerade dies Skulptur zeigt, dass es beim Denkmalschutz nicht nur um den Erhalt von Vergangenem sondern auch um unser aktuelles gesellschaftliches Bewusstsein geht.
Vielen Dank für Ihre Arbeit.


Meine Damen und Herren,


Ich denke, die Skulptur von Székessy hat uns viel zu sagen.


Vielleicht vor allem eins: Kommt zur Besinnung, Denkt nach, reflektiert Eure Wege und Entscheidungen, geht in Eurem Denken über den Tag hin aus und besinnt Euch auf Kern:



Die Humanität muss den Hass überwinden.



(Redemanuskript von Günter Thönnissen, es gilt das gesprochene Wort)


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